Mi pequeño Hotel
Diesmal werde ich euch meine
Gastfamilie vorstellen und ihr bekommt direkt Einblicke in meine Wohnsituation
vor Ort:
Unsere Gastfamilie besteht aus
unserem Gastvater Manolin und seiner Frau Yemny, ihren Kindern Torrijo,
Samantha, Avril und Dayanara sowie unseren Gastgroßeltern Cece und Julian.
Manolin ist Politiker und arbeitet für die Regierung, Yenmy arbeitet im
Gesundheitswesen für die Region. Die Kinder sind alle noch recht jung, von 8
Jahren bis runter zur süßen Dayanara, die vor Kurzem laufen gelernt hat. Cece
und Julian, die Eltern von Yemny, wohnen direkt neben dem Haus unserer
Gastfamilie. Cece war 30 Jahre Lehrerin in „La Descubierta“, da kommt es nicht
von irgendwo, dass sie einige Probleme mit ihren Ohren hat - ohne Hörgerät hört
sie so ziemlich Garnichts. Dass sie die anderen aber nicht hört, weil sie ihr
Hörgerät fast nie trägt, hält sie aber nicht davon ab einem stundenlang
Anekdoten aus ihrem Leben zu erzählen. Ihr Mann Julian, war Bürgermeister im
Dorf und betreibt einen der wenigen Zement- und Bauhandel im Dorf. Genau die
Dinge die eigentlich jeder hier benötigt, um sein eigenes Haus zu bauen. Julian
ist sehr zur Trauer aller Angehöriger Ende letzten Jahres im Krankenhaus
verstorben. Seine Arbeit hat nun Manolin übernommen. Als wenn das alles nicht
schon genug wäre, hat unsere Gastfamilie nun vor Kurzem auch noch ihre eigene
Apotheke eröffnet und zudem führen sie nebenher noch eine Pension mit mehreren
Hotelzimmern. Gekonnt übergeleitet komme ich nun auf die Wohnsituation von
Kalle und mir zu sprechen. Wie Sie vielleicht schon vermuten können, wohnen wir
beide in eben jenem Anbau des Hauses, indem mehrere Pensionszimmer zu finden
sind. Die Zimmer sind zwar nicht sonderlich groß, aber wir haben jeweils eigene
Zimmer inklusive Bad. Wir sind beide sehr froh unsere eigene Privatsphäre zu haben.
Es gibt sonderlich wenig Familien in „La Descubierta“ bei denen man nicht mit
noch drei Kindern zusätzlich in einem Zimmer hätte schlafen müssen. Unten seht
ihr auch noch einige Bilder wie mein Zimmer zum aktuellen Stand aussieht. Das
sah nicht immer so aus! Anfangs hatte ich eigentlich nur ein Bett, den
Nachttisch ohne Schublade und den Plastikstuhl als Mobiliar. Das heißt, meine
Kleider waren ehrlich gesagt die ersten Monate weitestgehend zu einem
Kleiderhaufen auf meinem Stuhl gestapelt. Kein schöner Zustand, auch so ganz
ohne Schreibtisch, dachte ich mir und baute in einer Drei-Tages-Nachtaktion
mein Zimmer um. Nach unzähligen Stromschlägen des soliden Bohrers wegen, einer durchgebrannten
Sicherung und einem schlussendlich sehr verdrecktem Zimmer, war es endlich
geschafft! Neben dem Schreibtisch, Kleiderregal und anderen Regalbrettern
gehören auch die maßgeschneiderten Moskitofenster zu den am meist Komfort
bringenden Dingen meiner Renovierungsarbeiten.
Nun aber doch noch mal zurück zu unserer Gastfamilie. Da fehlen nämlich noch einige Personen die
genannt werden sollten: Elinora, die Tante unserer Gastfamilie hat seit Neustem
alle Dinge rund um die Küche übernommen und es geschafft in kürzester Zeit zur
unbeliebtesten Person im Haus zu werden. Zumindest für Kalle und mir. Fassen
wir es kurz: Sie schreit sehr laut und ist sehr kompliziert. (Aktueller Stand:
wir mussten sie nur wenige Monate ertragen, sie ist zum Glück in der Hauptstadt
geblieben und wird erst wieder nach unserer Ausreise zurückkommen). Dagegen immer sehr unterhaltsam die beiden Haushaltshilfen
Katie und Mailie, sowie Njanja und Ali, die Arbeitskollegen unseres Gastvaters,
mit denen wir häufig zusammensitzen. Im Ganzen gesehen sind wir sehr zufrieden
mit unserer Unterkunft und unserer Gastfamilie. Viele schöne Momente mitunter
einiger Ausflüge sind jetzt schon unvergesslich.
Bis dahin! Euer Aike
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